jensblog
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Vor zwei Tagen hier noch über den Reichtum der Erinnerungen nachgedacht, über das Alter und die Zeit der Bilanzen. Heute gegen 9 Uhr die ersten Sonnenstrahlen des Tages, sofort brauche ich kein Parfüm mehr, dann wieder windig frisch und düsterer Himmel.
Da flattert ´ne Mail eines lieben, für mich zu früh pensionierten (sein Witz, der Humor, die Offenheit fehlt!) Lehrerkollegen hinein. Ach, der Günter Lindner, jetzt versprüht er seinen Charme und verbreitet seine Lebenserfahrung als „Schauspieler“ inmitten junger Leute. Und erweitert mit diesem Jung - und Alt-Miteinander nicht nur seinen Horizont, sondern auch den der JungelevenInnen beim NDR.
Was mich berührt an diesem Abschlussprojekt der jungen Auszubildenden ist ihr (manchmal logischerweise unbeholfener) Eifer, Enthusiasmus, Durchhaltevermögen. Und vor allem das ausgewählte Thema. Erstaunlich für dieses Alter über das Altern nachzudenken, über die Finsternisse, die uns erreichen, unser Leben verwüsten.
Es kommt ein neuer Morgen, der Tag, die Nacht – und nichts ist wie zuvor.
Gut gemacht ihr jungen Menschen!
Und Günter Lindner alias Ulrich Weber, wieso muss man bei dir in der Maske die Falten noch betonen, auf 76 Jahre hochgeschminkt? Sie doch alle da, nicht selten siehst du noch älter aus! Normale Härte!
Lebenserfolg und alles Glück für euch junge Menschen!
Ein Auszug aus dem NDR-Pressetext und der Link dazu:
„Der Welt abhanden - Kurzfilmdreh der Auszubildenden
„Ich bin der Welt abhanden gekommen, mit der ich sonst viele Zeit verdorben...“
Eine liebevoll eingerichtete Wohnung eines älteren Ehepaares, viele Fotos von glücklichen Tagen, gemeinsamen Erlebnissen und schönen Erinnerungen - Schreie aus dem Schlafzimmer.
Ulrich Weber versucht, seine Frau Ilse zu beruhigen, sie in den Schlaf zurück zu wiegen. Ilse hat Demenz im späten Stadium. Er umsorgt sie in der gemeinsamen Wohnung. Nur die Pflegerin Marie unterstützt ihn. Doch Ilses Krankheit verschlechtert sich zunehmend und Ulrich muss einsehen, dass er der Herausforderung immer weniger gewachsen ist. Allein steht er vor der Entscheidung, sie in ein Pflegeheim zu bringen oder nicht – für ihn ein Scheitern, ein gebrochenes Versprechen, für den geliebten Menschen immer da zu sein...
„... Ich leb in mir und meinem Himmel, in meinem Lied -, in meinem Lied“ (Friedrich Rückert)
Drei Jahre Ausbildung sind vorbei, zumindest fast und als letztes Abschlussprojekt haben wir die Möglichkeit, einen Film zu drehen, auf 16mm-Filmmaterial. Dabei übernehmen wir Auszubildenden alle Gewerke von Aufnahmeleitung, über Kamera & Ton bis hin zum Licht setzen. Wir, das sind die Mediengestalter im 3. Lehrjahr, die Veranstaltungstechniker und kaufmännischen Auszubildenden, unter der Projektleitung von Olaf Schaper.“
http://www.ndr.de/unternehmen/ausbildung/aus_der_praxis/derweltabhandenstart100.html
Eine Schulter brauchst du, an die du dich schmiegen kannst.
Schauspielkunst - die Sonne verschwindet aus dem Leben
Dienstag, 16. März 2010